1999 gazdzicki

1999 • Musik

Jan Gazdzicki

Warschau 1984

Oberdorfelder Str. 68 • 61138 Niederdorfelden



Jan Gazdzicki

Jan Gazdzicki ist 1999 der bisher jüngste Preisträger in der 22jährigen Geschichte des Kulturpreises. Das Klavierspiel bestimmt das Leben des Teenagers mit täglichem Üben, regelmäßigem Unterricht, Teilnehmen an Meisterkursen und Wettbewerben, Auftritten in Konzerten…

Im Alter von sieben Jahren meldet ihn seine Mutter zum Klavierunterricht an. Wie in den osteuropäischen Ländern damals üblich, besucht er neben der regulären Schule ein kleines Konservatorium und bekommt zusätzlich Privatunterricht.

Nach der Übersiedelung seiner Familie nach Deutschland 1992 geht er in die Musikschule Schöneck-Nidderau und erhält Einzelstunden bei dem Konzertpianisten Stefan Schmidt.

Seit seinem 9. Lebensjahr beteiligt er sich an Wettbewerben, unter anderem beim Landeswettbewerb Klavier Solo 1996, 1998 und 1999, beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" 1998 und 1999 sowie beim "Willy-Bissing-Wettbewerb" in Hanau 1996, 1997 und 1998. Erwähnenswert ist, dass er immer (!) den ersten Preis gewinnt, 1999 sogar verbunden mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation in der Wertung "Zeitgenössische Musik".

Sein erstes Konzert im Ausland gibt er mit zwölf Jahren, als er für seinen erkrankten Lehrer einspringen muss. Darauf folgen viele weitere Auftritte in England, Polen und der Schweiz. Internationale Aufmerksamkeit erregt er 1997 mit einem Diplom beim Jugend Chopin Wettbewerb in Polen und mit der Ehrenanerkennung beim Internationalen Rundfunkwettbewerb Concertino Praga 2000.

Jan Gazdzicki ist förderpreiswürdig als Muster- und Meisterschüler: Präsentiert er sich der Jury doch als aufgeweckter Pennäler des renommierten Frankfurter Goethe-Gymnasiums und Jungstudent der ehrwürdigen Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Frankfurt.

Sein Zukunftsziel: Berufsmusiker, am liebsten Pianist! Dem Ziel kommt er inzwischen um einiges näher: Auf Empfehlung des deutschen Musikrates hat er im November 1999 am Europakonzert in Stavanger (Norwegen) teilgenommen, einen Monat später lädt ihn das Buchberger Quartett zu einem gemeinsamen Konzert ein. Im Jahr 2000 ist er unter anderem bei den Dresdner Musikfestspielen, dem Rheingau Musikfestival, auf der Expo und in einem Konzert im Louvre aufgetreten. Auf Einladung der Frankfurter Sparkasse 1822 spielt er in deren renommierter Kammerkonzertreihe im Januar 2001.

Der 16jährige absolviert dabei ein anspruchsvolles Programm: Werke aus jeder Epoche der Klaviergeschichte kommen zu Gehör, von Johann Sebastian Bachs "Englischer Suite" aus dem Jahr 1715 spannt er den Bogen bis zu Bernd Alois Zimmermanns "Enchiridon", das 1952 uraufgeführt wurde. Chopin, der bekannteste Komponist aus dem Geburtsland des jungen Pianisten, nimmt mit zwei Nocturnes, drei Etüden und der 3. Ballade den größten Teil der ersten Programmhälfte ein, Beethovens berühmte "Appassionata" beschließt den Abend. Im Mai desselben Jahres produziert er seine erste CD mit Werken von Bach und Honegger.

Zur Zeit ist Jan Gazdzicki Stipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung Musikleben und der Stiftung Podium Junger Musiker.