Page 26 - MKK Kulturpreisträger 25 Jahre Katalog
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1982 Alexander Hornung Frankfurt 1930 – Hanau 1995Das Bibelwort vom Prophet, der im eigenen Land nicht viel gilt, traf in mancher Hinsicht auch auf den Künstler Alexander Hornung zu. So war die Liste internationaler Ehrungen, exklusiver ausländischer Ausstellungsorte und renommierter Institutionen, die Ankäufe bei ihm tätigten, lang im Vergleich zur Rezeptionsgeschichte in der Heimat. Beispielsweise war Hornung Ehren- mitglied der Internationalen Academy Leonardo da Vinci in Rom und des Internationalen Kulturaustausches Centro Studio Scambi, war Ehren- maler der Nobile Accademia di Caspis in Bergamo sowie Ehrenaka- demiker der Assoziazione Artistie Professionisti Vanvitelli in Neapel. Diplome und Medaillen erhielt er ebenfalls in großer Zahl, allein zehn in den Jahren 1971 – 75, darunter 1971 die Goldmedaille Symbolico des Concurso di Pittura auf der Aus- stellung Italia 2000 als auch die Medaille der Organisation auf der Biennale in Neapel 1975. Seine Bilder waren auf Ausstellungen in Neapel, Zürich, Paris, Mailand, Rom, Florenz und New York zu sehen, Arbeiten von ihm wurden vom Museum of Modern Art in New York, von der Pinakothek Neapel und vom Museum de Ovar in Portugal angekauft.Auf der lokalen Ebene waren neben mehreren Präsentationen in Frankfurt zu verzeichnen: drei Ausstellungen in der Galerie Hildin Wilhelmsbad, eine in der Kreis- sparkasse und eine im Foyer desHanauer Rathauses, Ankauf durch das Hessische Kultusministerium und schließlich die Verleihung des Kulturpreises.Alexander Hornung wurde 1930 in Frankfurt als Alexander Diez geboren und absolvierte eine Aus- bildung an der Werkkunstschulein Offenbach. Fast zehn Jahre lebte und arbeitete er mit seiner Frau,der Malerin Gisela Diez, und drei Kindern in einem Fachwerkhausin Nidderau-Ostheim. Als die mate- riellen Bedingungen, unter denen die beiden international anerkannten Künstler hier lebten, immer schwie- riger wurden, zogen sie ins Süd- elsass. Allerdings erfüllten sich die Hoffnungen, die das Malerpaar in den Ortswechsel setzte, nicht.Alexander Hornung kehrte allein nach Hanau zurück. Kunstin- teressierte Freunde verhalfen ihm zu einem neuen Start, der eine sehr fruchtbare Arbeitsperiode einleitete. Die 60 Arbeiten, die er 1981 im Hanauer Rathaus zeigte, demon- strierten diesen schöpferischen Auf- schwung und fanden erfreuliche Resonanz beim Publikum.Ilse Werder schrieb in einem Zeitungsartikel über ihn: „Unter den neueren Werken (fallen) besonders zarte und diffizile Farbkompositio- nen auf (...) Die Beziehungen des Malers zu Natur, Landschaft und Menschen sind offensichtlich eher mystischer Art, treffen aber von der Farbgebung einen Kern, in demmancher Besucher seine geheimen Träume wiedererkennt.“Alexander Hornung starb im Alter von 65 Jahren in Hanau, nach- dem ihm gesundheitliche Probleme bereits längere Zeit künstlerisches Schaffen sehr erschwert hatten.2625 JAHRE KULTURPREIS DES MAIN-KINZIG-KREISES