1998 nigl

1998 · Musiktheater

Jeanne-Marie Nigl

Frankfurt/Main 1970

www.jeanne-marie-nigl.de



Jeanne-Marie Nigl

"Jeanne-Marie Nigl ist — sagen wir es mal salopp —, die hessische Variante von Liza Minelli. Absehbar ist, dass die 29jährige das Format hat, mit dem US-Star auch auf nationaler und internationaler Ebene zu konkurrieren, wenn sie sich weiter entwickelt," heißt es in einer FR-Konzertkritik 1999 über den ersten Solo-Abend "unexpected songs" der jungen Diseuse. Während dieses Auftritts präsentiert sie sich in einem Charakterspektrum, das vom "Broadway-Baby" bis zur argentinischen Präsidentengattin Evita Peron, von der "Non(n)sense"-Nonne bis zur Domina aus "Eating Raoul" reicht.

Mühelos bewegt sie ihre Stimme über drei Oktaven, tiriliert zitatweise aus der Arie der "Königin der Nacht" und gibt eine melodramatische Salome aus "Sunset Boulevard" ab.

Schon in jungen Jahren wird sie von der künstlerisch veranlagten Familie — die Mutter ist Malerin, der Vater Grafiker, die Großmutter Opernsängerin —, in ihrer Begabung unterstützt. Sie geht auf das Herder-Gymnasium, wo sie verschiedene Auszeichnungen für künstlerische Arbeiten erhält und in der Oberstufe den Leistungskurs Kunst mit der Traumnote von 15 Punkten abschließt. Während der Schulzeit entdeckt sie auch ihre musikalische Ader und ihr darstellerisches Talent und erprobt sich in der Theater-AG. Nach dem Abitur will sie sich gerne zur Schauspielerin oder Opernsängerin ausbilden lassen, kann sich in dem Andrang auf die entsprechenden Hochschulen nicht behaupten.

"Aus Frust", wie sie selbst sagt, beginnt sie Kunstpädagogik zu studieren und trifft dort auf Benjamin Baumann. Er erkennt ihre Fähigkeiten und gewinnt sie als Akteurin für seine Musical- und Theatergruppe. Parallel dazu nimmt sie Privatstunden in Schauspiel, Sprache, Tanz, klassischem Gesang und Musicalgesang.

Seit 1992 spielt und singt sie unter der Regie von Benjamin Baumann im "Jungen Projekt Theater" und wird 1995 festes Mitglied von dessen "Musical Theater Ensemble". Sie tritt in den Revuen "Moments of Broadway" als Eliza Doolittle (aus "My Fair Lady") , Annie Oakley (aus "Annie get your Gun") und Maggie (aus "A Chorus Line") auf. Furore macht sie ab 1995 in Baumanns Produktion von Dan Goggins "Non(n)sense" im Hanauer Jo Culture Club, die mit über 300 Vorstellungen zur meistgespielten deutschsprachigen Inszenierung wird und in der Jeanne-Marie Nigl in der Partie der Schwester Amnesia zum "(un-)heimlichen Superstar" avanciert.

Diesen Erfolg baut das Ensemble 1998 mit der Europa-Premiere von Dan Goggins "Schwester Amnesias Country and Western Non(n)sense" aus, hier kreiert Jeanne-Marie Nigl die Titelfigur mit Frauenpower, Charme und Komik.

Anfang 1999 hat sie Premiere mit ihrer ersten Solo-Show "unexpected Songs" im Comoedienhaus Wilhelmsbad und bringt Ende desselben Jahres eine gleichnamige CD heraus. Im Frühjahr 2000 spielt sie die Rolle der Lucy in dem Musical "Snoopy" und nimmt im darauf folgenden an den 16. Brüder-Grimm-Märchenfestspielen als "Pechmarie" in dem Musical "Frau Holle" teil.

Seit November 2000 hat sie ein Engagement im Stuttgarter Stella-Musical "Tanz der Vampire" und gibt in dem Opus von Roman Polanski und Jim Steinmann im Februar 2001 dort ihren Einstand als Wirtin Rebecca. Dieses Engagement verpflichtet sie bis zum März 2002 in Stuttgart.